Auswahl von Projekten im Verkehrsbereich
Vorspann:
Ich habe in meinem Berufsleben viele Projekte bearbeitet in den verschiedenen Verkehrssektoren. Mal Modell- und Pilotptojekte im Rahmen meiner Ministerientätigkeit, mal im Rahmen meiner Hochschultätigkeit an der Univiersität Trier, mal im Zusammenhang mit dem Raumkom Institut und zuletzt als selbständiger Verkehrsberater.
Auftraggeber kamen aus Ministerien, Regionen, Kommunen und der Wirtschaft. Aus dieser Projektarbeit folgt eine Auswahl exemplarischer Projekte, die mir auch dauerhaft besonders wichtig erscheinen.
Es begann 1972-1985 mit Modellvorhaben des Bundes zu verkehrlichen Fragen, insbesondere zur Verkehrsberuhigung (Modellvorhaben Flächenhafte Verkehrsberuhigung der BfLR, der BASt und des UBA in Berlin, Ingolstadt, Mainz, Borgentreich, Buxtehude und Esslingen), Fahrradförderung (Modellvoraben Fahrradfreundiche Stadt (UBA mit Beteiligung von BASt und BfLR) und zum ÖPNV (Pilotprojekte zur städtebaulichen Integration von ÖPNV-Anlagen und zu On-Demand Verkehren).
Von 1985-1995 folgten viele innovative Verkehrskonzepte und Projekte im Land Nordrhein-Westfalen in den Bereichen Stadterneuerung, Verkehrsberuhigung und Tempo 30, Verkehrsentwicklungsplanung und ÖPNV-Planung. Oft wurden diese Projekte umgesetzt in Kooperation mit den kommunalen Arbetisgemeinschaften zu historischen Stadt- und Ortskernen sowie zu Fuß- und Fahrradfreundlichen Stäten, Gemeinden und Kreisen.
Von 1995-2011 folgten viele Forschungs- und Lehrprojekte mit Studierenden zu Fragen der Orts- und Stadtentwicklung, Verkehrsentwicklung, Fuß- und Fahrradförderung, Bahnpolitik und ÖPNV-Entwicklung.

ÖPNV-Projekte
Es folgen einige ÖPNV-Themen mit über das einzelne Projekt hinausgehender Relevanz
Fernbus ZOB Nürnberg
Analyse der Entwicklungsdynamik im Bereich der Ferbusanbieter und der Konzepte für geeignete Verknüpfungen der verschiedenen Linienbusangebote mit dem sonstigen ÖPNV und SPNV. Ziel war auch die Suche eines geeigneten Standortes und einer kundenfreundlichen, verkehrssicheren Gestaltung des neuen Fernbus-ZOB. Dafür bot sich eine Verknüpfung mit einem großen Städtebauprojekt an.
KombiBUS Uckermark
Das Bussystem des Landkreises Uckermark wurde grundlegend überarbeitet, um einen integralen Taktfahrplan einzuführen, mehr Linien als Plus-Bus-Linien durchzubinden und mit dem Schienenverkehr zu verknüpfen und vor allem dem ÖPNV durch die Öffnung für den Gütertransport (kleinvolumiges Stückgut) zusätzliche Einnahmen und eine höhere Produktivität zu ermöglichen. Die KombiBUS-Option findet bislang leider wenig Nachahmer in Deutschland, obwohl der Postbus früher einen Großteil seiner Umsätze mit kombinertem Personen- und Stückguttransport gemacht hat. In Skandinavien, vor allem Finnland und teilweise auch Nordschweden, sind Kombibussysteme (Mtkahuolto in Finnland, Busgods in Schweden) weit verbreitet.
Nahverkehrsmodell Muldental des MDV
Im Rahmen eines mehrjährigen Strateienprozesses hat der MDV im Landkreis Leipzig die dortigen ÖPNV-Angebote systematisch restrukturiert, um sie für den Alltagsverkehr und Freizeitverkehr attraktiver zu machen und besser mit dem SPNV und vor allem dem neuen S-Bahnangebot zu verknüpfen. Die Liniennetze und Taktsysteme wurden für ein ITF. System mit neuen Plusbuslinien und neuen Orts- und Stadtbussystemen optimiert. Begleitend wurde eine offensive Kommunikationsstrategie entwickelt und mit betrieblichem Mobilitätsmanagement verknüpft. Für Brandis, Grimma, Bad Lausick und Colditz wurden neue Orts/Stadtbussysteme geplant. Ähnlich wurde auch im Burgenlandkreis mit den Orten Hohenmölsen, Lützen, Teuchern und Weißenfels verfahren.
Bürgerdialog Busverkehr Lübeck
Um das Lübecker Busnetz weiterzuentwickeln, wurde ein Bürgerdialog organisiert, bei dem Kritik und Anregungen eingesammelt und Verbesserungsvorschläge erarbeitet wurden.
Urbane Seilbahnen und Seilbahndialog Bonn
Mit dem Seilbahnhersteller Doppelmayr wurde ein PIanungshandbuch „Urbane Seilbahnen“ erarbeitet, um diese in Deutschland noch weitgehend ignorierte Angebotsoption mit ihren Vor-und Nachteilen in den Fachdiskurs über ÖPNV-Netze einzuführen, Später wurden mit dem BMDV und der Bundesstiftung Umwelt Projekte zu urbanen Seilbahnen begleitet.
Als kommunales Anwendungsbeispiel wurde die erste konkrete urbane Seilbahnplanung in Bonn durch einen breit angelegten Kommunikationsprozess begleitet. Das Bonner Seilbahnprojekt soll die Kliniken auf dem Venusberg mit dem UN-Campus im Rheintal und nach einer Rheinquerung mit dem neuen Gewerbegebiet in Ramersdorf verbinden. Besonders reizvoll ist die Option, mehrere rheinparallele Schienenstrecken mit einer solchen Querspange zu verknüpfen. Der Bürgerdialog umfasste mehrere öffentliche Veranstaltungen und Befragungen. Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat 2022 eine Arbeitsgruppe Urbane Seilbahnen gegründet, die das Planungsbüro Drees & Sommer bei der Erstellung eines Handlungsleitfadens für Kommunen unterstützt hat.
Bürgerdialog Seniorenmobilität Brandenburg
Im ländlichen Brandenburg verändert der demographische Wandel stark die Mobilitätsstrukturen und Bedarfe, insbesondere beim öffentlichen Verkehr. Aktive Mitarbeit von Seniorinnen und Senioren hat hier eine lange Tradition. Dafür wurden mehrere Workshops mit Beteiligung der vielen Seniorenvereine organisiert und auf dieser Grundlage ein Leitfaden zur Seniorenmobilität erstellt.
Bahnstreckenreaktivierungen am Beispiel der Tauferer Bahn in Südtirol und der Bahnstrecke Malente-Lütjenburg in Schleswig-Holstein
Nach einer viel zu langen Phase verbreiteter Bahnstreckenstilllegungen durch die Deutsche Bundesbahn und die DB AG nimmt jetzt endlich das Thema Reaktivierung Fahrt auf. Der Haller Wilhelm von Bielefeld über Halle nach Osnabrück, die Rurtalbahn von Düren nach Linnich, Heimbach, Jülich, Zülpich und Euskirchen sowie die Usedomer Bäderbahn sind erfolgreiche Beispiele innovativer Revitalisierungen mit den typischen Erfolgsmerkmalen: neue, im Format angepasste Fahrzeuge, viele neue Haltepunkte, dichte Taktverkehre, effiziente Betriebssysteme, gut Verknüpfung mit den lokalen und regionalen Busverkehren, offensives Marketing und Abstimmung der Neubautätigkeit auf die Bahn.
Südtirol gilt als Pionierland für innovative ÖPNV-Projekte. Erste Streckenreaktivierungen (Vinschgaubahn) waren sehr erfolgreich. Eine der ersten und damals modernsten Überlandstraßenbahnen war (1908) die Tauferer Bahn von Bruneck nach Sand i.T. . Sie wurde in den 1950er Jahren stillgelegt und demontiert. Für die Reaktivierung wurde eine Machbarkeitsstudie erstellt und davon ausgehend eine Wanderausstellung organisiert. Die Umsetzung stockt noch wegen der Investitionskonkurrrenz zu weiteren Schienenprojekten in Südtirol in Bozen und Meran.
In Schleswig-Holstein liegen seit vielen Jahren die Bahnstrecken Ascheberg-Neumünster und Malente-Lütjenburg brach. Für letzter Strecke hat sich ein Reaktivierungsverein gegründet, der ein Stufenkonzept entwickelt hat. Die noch gewidmete Strecke konnte durch eine neu geründete Bahnstreckenverwaltunggesellschaft erworben werden. Auf ihr werden seit 2023 touristische Draisinenverkehre von beiden Streckenenden erfolgreich angeboten. Als nächste Stufe sollen im Inselbetrieb für regelmäßige Sonderfahrten an Sonn- und Feinertagen alte Schienenbusse der HEHS historische Eisenbahnen holsteinische Schweiz eingesetzt werden. Als nächste Stufe ist geplant, im Rahmen der Streckenbeschleunigung der Hauptstrecke Lübeck-Kiel und des Regio-S-Bahnkonzepts der Stadt und Region Lübeck bis zum reaktivierten Haltepunkt Holsteinische Schweiz Regel-SPNV anzubieten. Später soll dieser dann bis Lütjenburg erweitert werden.
Die Bahnexperten im Verein haben mit einigen Hochschulen des Landes Kooperationen begonnen, um die Reaktivierungsstrecke auch als Teststrecke für innovative Leichttriebwagen und innovative Betriebstechniken der Strecken- und Bahnübergangssicherung zu nutzen. Dafür haben sie vom BMBF eine Finanzierung erhalten, um damit eine Netzwerk ähnlicher Projekte aufzubauen.
Die Straßenbahn
der Zukunft
Deutschlands Straßenbahnstädte leiden an den starren Stadtbahn-richtlinien, die stets einen eigenen Gleiskörper und eine beschleunigte Fahrt fordern, egal, ob das städtebaulich paßt und verkehrlich sinnvoll ist oder nicht. Aufgrund solcher Maximalforderungen sind viele kommunale Straßenbahnprojekte gescheitert oder unnötig teuer geworden. Vielfach wurden so überflüssige Tunnelprojekte provoziert, die den Netzfortschritt massiv behindert haben. Ausgehend von intensiven Fachdebatten mit Kollegen habe ich die Leipziger Erklärung formuliert, die eine flexiblere Praxis bei der Planung und Umsetzung und die gezielte Förderung von Straßenbahnprojekten fordert.
Demographischer Wandel und Mobilität
Ausgehend von verschiedenen Studien, an denen die Universität Trier und das raumkom-Institut mitgewirkt haben (u.a. Demographiecheck Prüm, Demographiestudie Kreis Birkenfeld), hat raumkom zusammen mit InterLink und InterPitzen aus Berlin für das Bundesministerium des Innern die Auswirkungen des demographischen Wandels auf das Mobilitätsgeschehen untersucht und Konzepte zur Sicherung eines attraktiven ÖPNV-Angebots in ländlichen Regionen entwickelt.
Verkehrskonzepte, Verkehrsentwicklungspläne, Green City-Konzepte und Bürgerdialoge
Der Klimaschutz und die drohenden Dieselfahrverbote zwingen immer mehr Regionen und Städte, ihre Verkehrspolitik neu auszurichten, auf eine Verkehrswende mit deutlich weniger Autoverkehr und sehr viel mehr Fuß- und Radverkehr und öffentlichem Verkehr plus mehr Spielraum für die neuen Angebotsformen des Car- und Ride- und Bike- Sharing. Zuarbeiten hierfür und unterstützende Bürgerdialoge waren wichtige Themenfelder für raumkom.
Green City Plan Bochum
Entwicklung und Modellierung geeigneter verkehrlicher Maßnahmen zu Senkung kritischer NO2 und Feinstaubbelastungen auf den stark belasteten Hauptverkehrsstraßen in Bochum und daraus abgeleitet Entwicklung eines Maßnameprogramms für eine emissionsarme Innenstadt. Mit Hilfe eines ehrgeizigen Tempo-30-Konzepts für die Hernerstraße konnten die Emissionen deutlich gesenkt werden.
Nachhaltiges Verkehrskonzept für den Naturpark Eichsfeld-Hainich-Werratal
Analyse der bestehenden Verkehrsprobleme und Netzdefizite, Entwicklung von Vorschlägen für ein verbessertes ÖPNV-System mit integraler Taktfahrplanverknüpfung zu den am Rand des Gebietes gelegenen Bahnhöfen und Haltepunkten. Kreisgrenzen übergreifende Durchbindung von mehreren landesbedeutsamen Plusbus-Linien. Anbindung der vielen wichtigen touristischen Attraktionen an das neue Busnetz. Entwicklung eines Tarifkonzepts für Hotellerie und Gastronomie. Ausbau der Radverkehrsverbindungen und des Leihfahrradangebotes.
Nachhaltiges Verkehrskonzept für das Welterbegebiet Mittelrheintal
Das Mittelrheintal ist wegen seiner besonderen landschaftlichen und historischen Potenziale Welterbegebiet zwischen Bingen und Rüdesheim im Süden und Lahnstein und Koblenz im Norden. Nach der erfolgreichen BUGA 2010 in Koblenz soll eine weitere BUGA 2029 dem Mittelrheintal neue Impulse geben. Eine BUGA mit einer solch langen Ausdehnung im engen Mittelrheintal ist natürlich eine verkehrliche Herausforderung. Die Erreichbarkeit mit Bus und Bahn und Fahrrad muss verbessert werden. Die Stör-und Trennwirkung der auf beiden Flussseiten verlaufenden, stark belasteten Bundesstraßen und Bahnstrecken muss abgemildert werden. Der Fluss selber braucht verbesserte Fährverbindungen und eine Linienschifffahrt, die beide Flussseiten anbindet. Die Hotellerie und Gastronomie müssen modernisiert und in ihrer Kapazität erweitert werden. All das dient nicht nur dem Präsentationsjahr der BUGA; sondern der dauerhaften touristischen Attraktivität und der Lebensqualität des Mittelrheintals als Welterbegebiet.
Mobilitätskonsens Rheinland-Pfalz
Auch Rheinland-Pfalz muss mit seiner Verkehrspolitik die Herausforderungen des Klimaschutzes beachten und daher an Schritten einer Verkehrswende arbeiten. Dafür bedarf es eines breiten Konsenses in der Bevölkerung. Um diesen zu fördern, wurden im ganzen Land Mobilitätsworkshops organisiert, um die Akzeptanz der verschiedenen Strategien und Maßnahmen abzuklären und eine breite Partizipation zu ermöglichen.
Klimafreundliches Mobilitätskonzept Weilerbach
Die am suburbanen Rand von Kaiserslautern gelegene Stadt Weilerbach erzeugt sehr viel Pendelverkehr und wird selber wiederum massiv von Pedlerströmen aus noch weiter draußen gelegenen Orten belastet. Nunmehr geht es darum, das Kfz-Verkehrsaufkommen deutlich zu verringern, den Fuß- und Radverkehr und ÖPNV stärker zu fördern und die massiven Emissionen zu senken. Hierfür wird ein emissionsminderndes Verkehrskonzept entwickelt.
Betriebliches Mobilitätsmanagement
Der Berufspendel- und Kundenverkehr der Wirtschaft ist maßgeblich an den immer häufigeren und längeren Staus beteiligt. Die aktuell viel diskutierten Infrastruktur- und Verkehrslenkungsmaßnahmen reichen allein nicht aus, die Verkehrswende herbeizuführen. Auch die Wirtschaft kann und muss einen namhaften Beitrag zur Lösung der Verkehrsprobleme leisten. Dem dient das betriebliche Mobilitätsmanagement. Leider engagieren sich viele Betriebe bislang nicht dafür, dass möglichst wenig Mitarbeiter und Kunden das Auto nutzen. Sie stellen bisher meist üppigen und kostenlosen Parkraum zur Verfügung und glauben, das sei genug Mobilitätsvorsorge. Dabei können die Betriebe viel zur Fahrradförderung beitragen, mit ausreichenden, wettergeschützten Fahrradabstellanlagen direkt an den Eingängen, mit Duschen und Kleiderspinden für Radfahrer, mit Prämien für Radfahrer (weil die seltener und kürzer krank sind). Mit Job-Tickets für Mitarbeiter und einem ÖV-Bonus für Kunden. Betriebe können über PPP-Modelle selber als Besteller für bessere ÖPNV-Leistungen antreten. Und eigene Smartphone-basierte Apps für Mitarbeiter und Kunden entwickeln, die alle Mobilitätsinformationen umfassen und Plattformen für Sharing Modelle (Car Sharing, Ride Sharing und Bike Sharing) bilden.
Für die Stadt Bonn wurden mit Förderung des Wissenschaftsministeriums knapp 200 Betriebe auf ihre Umstiegspotenziale zum Umweltverbund untersucht. Das Potenzial ist groß. Aber um es zu nutzen, müssen die Städte auch eigene Mitarbeiter für die entsprechende Informations- und Überzeugungsarbeit einstellen. Und die Betriebe brauchen für das Mobilitätsthema eigene „Kümmerer“.
Für den Mitteldeutschen Verkehrsverbund wurden parallel zu den o.a. Nahverkehrsmodellprojekten auch Konzepte für das betriebliche Mobilitätsmanagement entwickelt und dafür Personal qualifiziert und ein Infomobil ausgestattet, das nunmehr die Betriebe besucht.
Die Universität Osnabrück wurde bei der Vorbereitung eines Betrieblichen Mobilitätskonzepts beraten.
Radverkehrsprojekte
Der Radverkehr war über alle Jahre ein wichtiges Themenfeld mit manchen großen und vielen kleinen Projekten. Unsere Projektphilosophie favorisiert das Zusammenwirken von kreativen infrastrukturellen Maßnahmen, die dem Radverkehr ausreichend Platz und sichere Verkehrswege bieten und ihn möglichst oft mit dem öffentlichen Verkehr verknüpfen und von Kommunikationsmaßnahmen, die sich um Radkultur, Radlust, den Abbau von Vorurteilen und die Offenheit der politischen Akteure bemühen, den Radverkehr angemessen ernst zu nehmen und finanziell und personell auszustatten.
Für das Land Baden-Württemberg wurden die Feierlichkeiten zum 200ten Fahrrad-Jubiläum fachlich und logistisch organisiert.
Für das Land Baden-Württemberg wurde die „Initiative Radkultur“ entwickelt, die drei Jahre lang die Basis für die fahrradpolitische Öffentlichkeitsarbeit des Landes bildete.
In diesem Rahmen wurde auch die RadCOUTURE-Show in Mannheim organisiert, um auf die modische Gestaltung von Fahrradkleidung aufmerksam zu machen.
Für die Stadt Heilbronn wurden die planerischen Grundlagen für ein kommunales Fahrradverleihsystem erarbeitet.
Für die Stadt Neumünster wurde die Radverkehrsführung in der Innenstadt neu geplant, mit straßenverkehrsrechtlichen und gestalterischen Details.
Für die Stadt Bottrop wurde das Projekt „RadQUADRAT“ entwickelt und ein Fahrradaktionstag gestaltet.
Für den Regionalverband Ruhr wurde der zweite Radschnellweg RS 2 Essen- Bottrop-Gladbeck geplant, mit vielen Trassenvarianten und einer Vorzugslösung.
Für den Regionalverband Ruhr wurde das interkommunale Fahrradverleihsystem Metropolrad Ruhr mehrfach empirisch evaluiert. Daraus wurden Empfehlungen zur weiteren Gestaltung des Systems abgeleitet.
Für die Stadt Ingelheim wurde das Konzept für eine intermodale Mobilitätsstation am Bahnhof entwickelt, mit Radstation, Leihradangebot und einem neuen ÖPNV-Knoten.
Für das Bundesverkehrsministerium wurde eine Grundlagenstudie über aktuelle Trends und Erkenntnisse zum Radverkehr mit Folgerungen für die deutsche Fahrradpolitik erarbeitet.
Für die Stadt Wittmund und ihre Umland wurde ein Radverkehrskonzept erstellt, mit besonderem Augenmerk auf den Verbindungen zur Küste mit den Sielorten und auf den Stadt-Umlamd-Beziehungen.
Initiative RadKULTUR
Baden-Württemberg

raumkom beriet zusammen mit Helios aus Bozen und Madiko aus Stuttgart das Land Baden-Württemberg bei seiner Initiative RadKULTUR, die 2012 in den Modellstädten Lörrach, Tübingen und Mannheim gestartet wurde. Die Kampagne hat sich zum Ziel gesetzt, den Radverkehr in BW zu verdoppeln und geht kreativ mit Themen wie Fahrradwerbung, Technik und Fahrradplanung um. Auch Aktionen zur Radverkehrssicherheit, zum Dienstfahrrad in Betrieben und zum Fahrrad in den Medien sind Teil der Strategie.
Evaluation Radlhauptstadtkampagne

Im Auftrag der Stadt München hat das raumkom-Institut in Kooperation mit dem Wuppertal-Institut für Klima, Umwelt und Energie eine breit angelegte, empirische Evaluation der Radlhauptstadtkampagne durchgeführt. Analysiert wurden die Entwicklung des Radverkehrs, die Wahrnehmung der Kampagne in der Bevölkerung und bei sogenannten Stakeholdern aus Politik, Verwaltung, Medien und Wirtschaft sowie die mediale Begleitung der Kampagne. Die Ergebnisse dieser in Deutschland bislang einmaligen kommunalen Dauerkampagne sind ermutigend. Das Konzept kommt gut an und wirkt sich positiv auf die Radverkehrsbeteiligung aus. Besonders der Sicherheitscheck und die Radlnight haben bleibende Wirkungen entfaltet.
Kommunale Fahrradverleihsysteme
In einer Statusanalyse für das Bundesverkehrsministerium hat raumkom die neuen deutschen kommunalen Fahrradverleihsysteme der vierten Generation analysiert und typisiert und den erkennbaren Trend zu großen, dezentralen Systemen mit vielen Stationen und Fahrrädern nach französischem Vorbild aufgezeigt. Durch die neuen E-Scooter wurde das Thema der Leihsysteme weiter forciert.
Außerdem hat raumkom für den ADAC eine europaweite Analyse von 40 großen kommunalen Fahrradverleihsystemen erstellt, die die Qualität der Angebote, die Systemmerkmale, die Nachfrageentwicklung und die verkehrskonzeptionelle Bedeutung untersucht.
Evaluation Metropolrad Ruhr
raumkom hat das inter-kommunale Fahrradverleihsystem Metropolrad Ruhr evaluiert, das in 10 Nachbarstädten des Ruhrgebietes in mehreren Ausbaustufen etabliert wurde und inzwischen immer größere Akzeptanz findet. Mittels Nachfrageanalysen, Nutzerbefragungen und Medienanalysen wurde die Akzeptanz genauer untersucht und ein Empfehlungskatalog für die weitere Entwicklung erarbeitet.
Radstationen in NRW
Nordrhein-Westfalen hat sich stark für den Ausbau der Radstationen an Bahnhöfen engagiert (Programm 100 Radstationen von 1995). Der aktuelle Entwicklungsstand und weitere Handlungsbedarf wurde von raumkom breit analysiert, auch im bundesweiten Vergleich. Es zeigte sich leider, dass die meisten Bundesländer und die Deutsche Bahn bei dem Thema noch sehr zurückhaltend agieren und so die Chance für die Ausbildung intermodaler Schnittstellen versäumen. Dagegen wurden in den Niederlanden in Kooperation der Niederländischen Bahnen, der Provinzen und des Verkehrsministeriums Radstationen systematisch ausgebaut. Dort haben sie inzwischen eine große Bedeutung im alltäglichen Radverkehr und Fahrradtourismus.
Flaniermeilen als Grundgerüst für attraktive Fußverkehrsnetze
Zusammen mit Prof. Rolf Monheim aus Beyreuth hat raumkom ein Netzkonzept für Flaniermeilen in Leipzig entwickelt, ein Baukasten Verkehrsplnerischer Elemente wurde dafür konzepiert.
